Martin Braun

Martin Braun ist Teil einer traditionsreichen Uhrmacher-Dynastie und gehört bereits zur dritten Generation im Familienunternehmen. Martins Leidenschaft für Zeitmessung reicht bis in seine Jugend zurück. Während seiner Ausbildung vertiefte er sich so sehr in die komplexe Mechanik der Uhrmacherei, dass er beschloss, sich ernsthaft der Entwicklung einzigartiger Modelle zu widmen. Zunächst baute er eine einzigartige Ammoniten-Tischuhr, die unter anderem mit dem legendären Hemmungsregler des berühmten englischen Uhrmachers Graham ausgestattet war. Gemeinsam mit seinem Vater restaurierte Martin Braun alte Raritäten und ungewöhnliche Uhrwerke, für die er auch Gehäuse fertigte. Dazu gehörten unter anderem Mechanismen für Musterstücke und ewige Kalender. „In dieser Zeit“, erinnert sich Martin, „sammelte ich unschätzbare Erfahrungen, die es mir ermöglichten, Gehäuse für Uhrwerke sowie Ersatzteile für Kaliber anzufertigen, die über 100 Jahre alt waren.“

1998 organisierte Martin eine Reihe von Seminaren über Komplikationen bei Uhrwerken und lud Interessierte aus aller Welt ein. Diese Seminare, die heute von Schaumburg Watch veranstaltet werden, boten die Möglichkeit, das Wissen über Uhrwerksmechanik zu vertiefen. Parallel dazu arbeitete er weiter an der EOS, mit deren Entwicklung er bereits 1995 begonnen hatte. Von allen Uhren, die er zusammensetzte, verdient diese besondere Aufmerksamkeit. Ein ganzes Jahr widmete er der Berechnung von Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten und entwickelte dafür ein entsprechendes Computerprogramm. Im Herbst 2000 wurde schließlich die legendäre EOS vorgestellt, die schnell zum Aushängeschild seiner Uhrmacherkunst wurde und zahlreiche renommierte Fachpreise gewann.

Im April 2001 nahm Martin Braun erstmals an der Basler Uhrenmesse teil und präsentierte dort die EOS einem großen Publikum. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits seinen ersten Mitarbeiter eingestellt – das Arbeitsvolumen war für ihn allein nicht mehr zu bewältigen. In seiner Manufaktur arbeiteten ausschließlich hochqualifizierte Uhrmacher und erfahrene Qualitätsprüfer, um die Präzision und Qualität seiner Werke und Uhren sicherzustellen. 2002 stellte Martin Braun der Uhrenwelt ein neues Modell vor: Boreas – das Pendant zur EOS, erweitert um eine weitere astronomische Funktion – die Zeitgleichung. Auch dieses Modell wurde ein großer Erfolg und gewann einen Innovationspreis in den USA. Später präsentierte Martin Braun auf der Basler Messe das revolutionäre Modell Heliocentric mit einem Zifferblatt, das die Position der Erde auf ihrer Sonnenumlaufbahn sowie das aktuelle Tierkreiszeichen anzeigt.

Als Martins wohl komplexestes Modell gilt die Astraios, die die Funktionen der Heliocentric mit denen der legendären EOS vereint. All diese genialen Ergänzungen sind in der Uhrenwelt einzigartig und durch zahlreiche Patente geschützt. Es folgte das Jahr der Notos – ein Zeitmesser, der eher einem wissenschaftlichen Instrument als einer klassischen Armbanduhr gleicht. Die Notos zeigt wahrhaft außergewöhnliche Anzeigen, wie zum Beispiel den Winkel der Sonne zum Äquator oder einen Monatsindikator, der die minimale und maximale Abweichung zwischen Sonnenzeit und Erdzeit markiert. Neben diesen Komplikationen erscheint selbst die traditionell anspruchsvolle Zeitgleichung geradezu trivial.

Zwischenzeitlich gehörte Martin Braun zur Frank Muller Group und war später der Gründer der Marke Antoine Martin. Heute lebt und entwirft Braun seine außergewöhnlichen Uhren im schweizerischen Sarnen. Seine Meisterwerke werden von Liebhabern luxuriöser Uhren weltweit geschätzt. Seit 2022 werden Modelle wie die EOS in enger Zusammenarbeit mit Martin Braun von der Marke Schaumburg Watch produziert.